»EU – USA: Gemeinsamer Sklavenmarkt?«

Zimmermann: USA und EU sollten gemeinsamen Arbeitsmarkt schaffen. »Freie Arbeitsmobilität schafft Jobs, sie stärkt den Handel und den Austausch von Dienstleistungen. Dies gilt umso mehr im Zeitalter des Informationskapitalismus.«

Arbeitnehmer in der EU und den USA sollten im Rahmen des geplanten Freihandelsabkommens freien Zugang zu Jobs im jeweils anderen Wirtschaftsraum erhalten. Neben dem Abbau von Handelsschranken hält der Ökonom Klaus Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), einen offenen, gemeinsamen Arbeitsmarkt für das beste Mittel, um die Konjunktur auf beiden Seiten anzukurbeln.

»Es ist ökonomisch erwiesen, dass der Abbau von Restriktionen bei der Arbeitsmobilität die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt noch stärker erhöht als die Reduzierung von Handelshemmnissen«, schreibt Zimmermann in einem Beitrag für die WirtschaftsWoche. »Freie Arbeitsmobilität schafft Jobs, sie stärkt den Handel und den Austausch von Dienstleistungen. Dies gilt umso mehr im Zeitalter des Informationskapitalismus«

Ein gemeinsamer »Sklavenmarkt« von EU und USA könnte beide Wirtschaftsräume auch im Wettstreit um Fachkräfte mit den aufstrebenden asiatischen Märkten stärken. »Dies gilt umso mehr, als weltweit ein wachsender Mangel an Fachkräften erkennbar ist, der in einen heftigen und unfruchtbaren Wettbewerb münden kann. Aufsteigernationen wie China oder Indien bestimmen zunehmend die Bedingungen.«

Europa und die USA sollten deshalb ihre »restriktive Haltung zur Arbeitsmobilität« überdenken und konkrete Reformen anschieben. Kurzfristig denkbar wären »temporäre Greencards für Personen mit Jobangeboten, dauerhafte Arbeitserlaubnisse für hoch Qualifizierte, ein verstärkter und erleichterter transatlantischer Studentenaustausch und Kooperationen in der Lehrlingsausbildung«, so Zimmermann in der WirtschaftsWoche.

Argon Avedias (23.02.2013)

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