Unter Karma versteht man das Gesetz von Ursache und Wirkung. Jede Handlung hat eine Folge. Heilsame Handlungen erzeugen Freude und Glück, unheilvolle Handlungen hingegen Leid und Probleme. Karma bedeutet nicht im christlichen Sinne Schuld und Sühne, sondern dass jede Verfehlung wieder zurückfällt auf den Verursacher. Jede Handlung beeinflusst das Leben und somit auch das Karma.
Nachdem der Mensch als mehr als sein Körper betrachtet wird, wird davon ausgegangen, dass dieses „Mehr“ sich immer wieder inkarniert (wieder verkörpert), um auch Karma aufzulösen. Nur Unwissenheit führt nach Ansicht des Buddhismus zu karmischer Verstrickung, nicht Schuld. Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein Handeln und die Seele möchte selbst Karma gut machen durch Tat und Wirken.
Über die Individualität führt der Weg der Bewusstwerdung zur Universalität. Individualität ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Egoismus. Egoismus ist unbewusst, unwissend und ein Weg der Selbsttäuschung, der jedoch nicht vor den Folgen bewahrt. Individualismus steht zu sich selbst und ist sich seines wahren (göttlichen) Selbst bewusst. Individuen verstehen auch andere Standpunkte und leben Toleranz und Frieden. Der Weg in die Freiheit im Sinne des Buddhismus führt über die Freiheit vom Egoismus. Selbst-Verwirklichung bedeutet spirituelle Entwicklung. Entwicklung auch im wörtlichen Sinne, wie ein Schmetterling sich befreit aus der Verpuppung.
Ebenso wie das Wirken erzeugen auch Denken und Fühlen Karma. Gedanken und Emotionen sind die Vorstufen zur Tat und können auch materiell irgendwann Wirkung zeigen. Es existiert kein strafender Gott im Buddhismus, allein das eigene Wirken holt den Menschen wieder ein. Wer den anderen schadet, schadet letztlich sich selbst. Es gibt aber dafür keine Verurteilung, weil der Mensch durch Fehler lernt. Absichtloses Handeln – frei von Absicht und Hintergedanken – erzeugt das wenigste Karma.
Der Begriff Samsara meint das Gefangensein in der Welt der eigenen Erlebnisse und in den Vorstellungen von dieser Welt der Illusionen. Alles wird nur im Licht der subjektiven Erfahrung und Wahrnehmung betrachtet und erlebt. Dieser Prozess, der sich von Leben zu Leben fortsetzt, wird als Kreislauf der Existenz (Samsara) bezeichnet, das Rad der Wiedergeburten.
Buddhas Lehre verspricht den Ausstieg aus dem Karma und dem Rad der Wiedergeburten, wenn eine Wandlung erfolgt durch das Leben des achtfachen Pfades. Das Prinzip von Ursache und Wirkung hat nur Gültigkeit auf der materiellen Ebene, aber Bewusstsein, Geist (Spirit) kann diese Ebene verlassen. So wird der Weg des Buddhas zu einem Weg der Befreiung von Leiden.