Gold: Die einzige Währung, auf der keine Schulden lasten!

Die Euro-Schuldenkrise ist nicht ausgestanden: Anleger und Geldverwalter fürchten, dass die Politik versuchen wird, die Schuldenberge durch Inflation abzutragen. Damit bleibt Gold für viele Vermögensverwalter unverzichtbar.

Hamburg – Ende 2011 traf in einem Hamburger Luxushotel die Elite der deutschen Geldverwalter bei der Jahrestagung Private Banking zusammen, um Anlageperspektiven für ihre betuchte Klientel zu diskutieren. Bei den Gesprächen auf dem Podium, besonders aber in den Pausen bei informellen Runden, zeigte sich vor allem eines: Die Zunft geht nervös in die Zukunft!

Insbesondere Europa und seine Gemeinschaftswährung sorgten bei den Investmentberatern für Anspannung. Die Gefahr sei nicht zu unterschätzen, dass Regierungen die Staatsschulden und dabei auch die Privatvermögen entwerten, indem sie die Zinsen niedrig halten und höhere Inflation zulassen.

Bei aller Unsicherheit darüber, wie genau das Krisenmanagement in Berlin, Paris & Co. weitergeht, waren sich die Vermögensverwalter deshalb in einem einig: Wer sein Vermögen gegen die Risiken an den Märkten absichern will, der kommt an Gold nicht mehr vorbei.

»Gold ist ein fester Bestandteil des Depots«, sagte Stefan Freytag, Vorstand der Deutsche-Bank-Tochter Wilhelm von Finck Deutsche Family Office. »Da braucht man nicht mit 1 oder 2 Prozent Beimischung anzufangen. Das geht bei 5 Prozent los und landet – je nach Kunde – auch deutlich höher.«

Der Grund: Mit Gold ließe sich jedes Portfolio immer noch am einfachsten gegen eine Entwertung des Geldes absichern, sagt Ralf Zimmermann. Für den Chef-Anlagestrategen beim Münchener Vermögensverwalter Döttinger/Straubinger ist »Gold die einzige Währung, auf der keine Schulden lasten«.

Riskantes Spiel: Den Schuldenberg durch Inflation abtragen

Der in der vergangenen Dekade gestiegene Goldpreis drücke das kollektive Misstrauen der Anleger aus, ob die Politik das überragende Strukturproblem der Gegenwart lösen kann: die Überschuldung der westlichen Industriestaaten und ihrer Banken. Zimmermann gehört zu denen, die befürchten, dass die Politik versuchen wird, den Schuldenberg durch Inflation abzutragen. Das würde auch eine Wertminderung für andere Anlageklassen bedeuten – bloß nicht für Gold.

Wer Inflation fürchtet, ist deshalb gut beraten, das Bankschließfach oder den Tresor zu Hause mit ein paar Barren Gold zu bestücken. Daran hat auch der kräftige Kursrutsch beim Goldpreis nichts geändert, als im September 2011 der Preis von 1.920 Dollar um zeitweise fast 20 Prozent einbrach. 6 Monate später, nach zwei Erholungsversuchen in Richtung 1.800 US-Dollar, notiert der Goldpreis wieder bei knapp 1.700 Dollar je Unze und damit nur knapp über dem Niveau von Ende September 2011.

»Der jüngste Kursrückgang bei Gold stellt keine Trendwende dar«, beruhigt Zimmermann. Auch andere Finanzprofis sehen in dem September-Crash eine Bereinigung eines kurzfristig überhitzten Marktes. Im dritten Quartal verkauften nicht zuletzt Spekulanten wie der Hedgefondsmanager John Paulson, die kurzfristig auf die Preisrallye aufgesprungen waren.

Sollte man also Gold kaufen, wenn man noch keines hat? Der Goldpreis könnte nach Einschätzung der Bank Société Générale kurzfristig sogar unter 1400 Dollar pro Unze fallen. Die Analysten raten dennoch schon jetzt zum Einstieg, da sie den Kurs bis zum Jahresende bei über 2000 Dollar sehen.

Die ökonomischen Argumente für Gold sind stärker denn je. Das Edelmetall ist bei knapp 1700 Dollar pro Feinunze zwar keine günstige Versicherung für das Anlegervermögen mehr – aber auch nicht zu teuer. Wenn man den Kaufkraftverlust des US-Dollars einrechnet, ist der Preis heute noch mehr als 20 Prozent vom Rekord zu Beginn der 80er Jahre entfernt. Und angesichts der Schuldenkrise in der westlichen Welt wäre es keine Überraschung, wenn Gold in absehbarer Zeit einen neuen Rekordstand erreicht.

Quelle: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-824244.html

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