Langsam scheint es global zu einem „Krieg“ gegen das Bargeld zu kommen. Vor allem größere Barabhebungen gelten als Indiz für kriminelle Machenschaften. In den USA sollen Bankangestellte nun die Polizei rufen, wenn jemand mehr als 5.000 Dollar in bar abhebt.
Es gibt immer noch viele Menschen, die sich – zurecht – gegen die finanzielle Totalüberwachung durch Überweisungen, Kreditkartentransaktionen und bargeldlose Kartenzahlung sträuben. Zu leicht wird es dadurch, Profile von Menschen zu erstellen und diese gegebenenfalls auch gegen einen zu verwenden. Dennoch geht das System deutlich in die Richtung Abschaffung des Bargelds.
So führte der Investor und Finanz-Blogger Simon Black vergangene Woche aus:
„Ein hoher Offizieller des Justizministeriums hat vor einer Gruppe von Bankern über die Notwendigkeit gesprochen, dass sie ihre Kunden an die Polizei verpfeifen“. Der stellvertretende Staatsanwalt Leslie Caldwell hat eine Rede gehalten, in der er die Banken dazu drängte, die „Strafverfolgungsbehörden auf das Problem aufmerksam zu machen“, damit die Polizei „die Geldmittel beschlagnahmen“, oder zumindest eine „Ermittlung einleiten“ kann.
Grund dafür ist eine Richtlinie im Handbuch des „Federal Financial Institution Examination Council“, in dem „Transaktionen die von, bei oder durch die Bank (oder einen Partner) durchgeführt oder versucht werden und 5.000 Dollar oder mehr umfassen“ als „verdächtige Aktivität“ betrachtet werden. So wird von den Banken bereits gefordert, dass sie „Suspicious Activity Reports“ (Verdächtige Aktivitäten Reporte) abgeben. Bei Nichtbeachtung drohen den Bankdirektoren Strafzahlungen und gar Gefängnisstrafen.
Faktisch heißt das, dass beispielsweise der Privatkauf eines Autos via Bargeld schon als „kriminelle Aktivität“ gelten kann. Zumindest ist dies für die Behörden schon sehr verdächtig. Macht man das ab und an, könnte man dadurch sogar auf einer schwarzen Liste von „Terrorverdächtigen“ landen. So krank und paranoid ist das System schon.
Doch wenn man den Leuten immer wieder einbläut, dass Barzahlungen „kriminell“ wären (wozu dann überhaupt noch Banknoten drucken?), glauben sie es irgendwann. Und jeder der an der Tankstelle oder am Zugschalter mit Scheinchen zahlt, kommt in eine Verdächtigen-Kartei. So weit wird es mit dieser Politik noch kommen.