Gold statt Aktien: »Kluge Anleger halten sich jetzt bereit!«

Aktien sind stärker überbewertet als 2007. Schlaue Goldinvestoren positionieren sich, bevor die Meute das Edelmetall massenhaft wiederentdeckt.

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Der Ex-Baseballspieler Yogi Berra brachte es auf den Punkt:  “Es ist schwierig, Vorhersagen zutreffen, vor allem was die Zukunft anbelangt”. Deshalb machte sich ein breites Lächeln auf meinem Gesicht breit, als ich in dieser Woche Folgendes in der niederländischen Tageszeitung het Algemeen Dagblad las: “Ein Drama, wie es sich 2008 abgespielt hat, als die Börsenkurse weltweit abstürzten, sieht kurzfristig niemand”.

Als ob 2008 die Anleger vorhersehen konnte, dass der holländische Leitindex AEX um 52 Prozent fallen würde.  Das Schockierende jedoch ist, dass die Aktienmärkte – trotz positiver Schlagzeilen in den Zeitungen – heute noch stärker überbewertet sind als 2007.

Wirtschaftszahlen unter den Erwartungen

Vergangenen Woche wurde bekannt gegeben, dass das Wachstum der amerikanischen Wirtschaft im vierten Quartal 2014 nach unten, auf 2,2 % jährlich korrigiert worden ist.  Aber  “die Wachstumsaussichten sind immer noch positiv”, unterstreicht Reuters wieder einmal.  Wann wird man es endlich lernen?

Von den 39 Wirtschaftszahlen, die im Februar in den Vereinigten Staaten herausgegeben worden sind, lagen nicht weniger als 34 unter den Erwartungen. Ins Auge fiel dabei, dass eine Zahl wie der Case-Shiller-Immobilienpreisindex eine unerwartet bessere Entwicklung zeigte, dies lag jedoch daran, dass es sich dabei um einen ‘Lagging Indicator’ handelt, einen Wert, der den Tatsachen hinterher hinkt. Und dies, während eine weitere wichtige Kennzahl des amerikanischen Immobilienmarktes, die Hypothekenanträge (ein ‘Leading Indicator’), schlechter als erwartet war.

Von größerer Bedeutung sind die rückläufigen Gewinne in den Vereinigten Staaten, auf die ich bereits früher eingegangen bin. Erstmals seit 2008 sind die Gewinnerwartungen negativ (Rückgang um 3,5% gegenüber dem vorangegangenen Quartal).  Dies fand in einem solchen Ausmaß ausschließlich in den Jahren 2008, 2001, 1990 und 1982 statt, als die Wirtschaft jedes Mal in eine Rezession abrutschte.

Wir haben außerdem schon über den Zusammenhang zwischen dem starken Dollar und den Gewinnwarnungen amerikanischer börsennotierter multinationaler Unternehmen gesprochen.

Aktien beispiellos teuer

Wir haben uns gemeinsam die Q-Kennzahl angeschaut, die eindeutig darauf hinwies, dass der amerikanische Aktienmarkt in einem enormen Ausmaß überbewertet ist (mittlerweile zu 75 Prozent). Andere Indikatoren zeigten jedoch ein noch extremeres Bild. Beispielsweise die Aktienkurse, die gegenüber den durchschnittlichen Unternehmensgewinnen über die vergangenen zehn Jahre bewertet worden sind.  Dieses Kursgewinnverhältnis des amerikanischen Index gibt nun an, dass die Aktien um 73 Prozent zu teuer sind.  Andere Indikatoren ergeben eine Überbewertung von mehr als 90 Prozent.

Das alles sagt nichts darüber aus, wann die Aktienkurse wieder auf ´normale Niveaus´ zurückkehren werden,  es sagt aber sehr wohl etwas darüber aus, dass Aktieninvestitionen derzeit das Dümmste sind, was man tun kann.  Persönlich bin ich, wie bereits erwähnt, der Ansicht, dass eine Rückkehr zur Normalität eher früher als später stattfinden wird, möglicherweise sogar gegen Ende dieses Jahres.

Im Gegensatz zum Algemeen Dagblad gehe ich demnach davon aus, dass sich ein Drama wie 2008 abspielen wird. Die Anleger müssen sich auf enttäuschende (negative) Aktienrenditen und/oder eine heftige Börsenerschütterung gefasst machen.

Ende der Korrektur beim Gold?

Vielleicht haben Sie bessere Neuigkeiten erwartet, ich vermute aber, dass die Korrektur der Goldpreise noch ein Nachspiel haben wird.  Ich habe zu einem früheren Zeitpunkt gesagt, dass der Goldpreis wieder auf unter $ 1.200/oz fallen könnte, nach dem rasanten Anstieg Anfang dieses Jahres, das muss aber nicht unbedingt ein Boden sein.  Es kann auch so sein, dass der Goldpreis in der kommenden Zeit weiter auf $ 1.100 sinken wird, und zwar unter anderem aufgrund der vorerst noch hohen Renditen, die sich an den Aktienmärkten erzielen lassen (wir warten auf eine Korrektur) und das lange Warten auf eventuelle Zinserhöhungen der Fed. Selbstverständlich gehen Zinsanhebungen der Fed sowie eine Rezession, gefolgt von einem Börsencrash, Hand in Hand.

Und selbstverständlich ist der Goldpreis in Euro aufgrund der jüngeren Euroschwäche weiter von seinem Boden entfernt. Das stellt für Anleger, die darauf aus sind, ihr Anlageportfolio auf Edelmetalle auszurichten, eine ´goldene´ Chance dar.  Kluge Anleger halten sich bereit, bevor die Meute massenhaft umschwenkt.

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