Schock im österreicheischen Banksystem: Die Bad Bank der Hypo HETA jetzt pleite. Die Gläubiger sollen bluten. Wien will kein Geld mehr zu Verfügung stellen. Schuldendienst eingestellt. Vermögen müsste um bis zu 8,7 Milliarden Euro abgewertet werden.
Am Sonntagabend, nach einer Krisensitzung in Wien, platzte die Bombe: Die Hypo-Nachfolgerin, die „Bad Bank“ HETA erklärte, für den Abbau der Pleite-Bank zwischen 4 und 7,6 Milliarden Euro zusätzlich zu benötigen.
Gründe für das neue Finanzloch: Die Neubewertung des tatsächlichen Vermögens ergab, dass dieses bisher zu optimistisch bewertet worden war. Verantwortlich die schlechte Lage in Osteuropa, auf dem Balkan und der gestiegene Frankenkurs.
Die bei der Heta durchgeführte Asset Review von PwC und Alvarez hat einen riesigen Abschreibungsbedarf zutage befördert. Die Vermögensbewertung ergab, dass der Korrekturbedarf 5,1 bis 8,7 Milliarden Euro beträgt. Am Ende des Abbaus werde ein Finanzloch von vier bis 7,6 Mrd. Euro übrigbleiben.
In Wien zog man deshalb nun die Reißleine: Die HETA wird kein frisches Geld mehr bekommen, die Löcher werden nicht mehr gestopft. „Der Bund wird keine weiteren Verpflichtungen zu Nachschüssen an die HETA eingehen“, ließ das Finanzministerium verkünden.
Die HETA zahlt ab sofort bis Ende Mai 2016 keine Schulden mehr. Bis zum Ende dieses Moratoriums wird die Hypo-Bad-Bank der Finanzmarktaufsicht zur Abwicklung unterstellt.
Vonseiten der Regierung wurde zwar das Wort „Insolvenz“ vermieden, laut Experten handelt es sich aber um einen ersten Schritt zu einer geordneten Insolvenz.
Logisch wäre ein Schuldenschnitt. Nach den neuen europäischen Abwicklungsregeln können auch die HETA-Gläubiger herangezogen werden, die Lasten zu teilen.