Neue Spekulationen über das Schicksal des deutschen Goldes in den USA. Ist es schon längst verliehen, weil Washington dringend Geld braucht? Und wenn ja, wie groß oder wie gering sind die Aussichten, es jemals wieder zusehen?
Knapp die Hälfte des deutschen Goldes lagert bekanntlich in New York. Warum das so sein muss, wurde nie richtig aufgeklärt. Auf Anfrage gibt es bei der Bundesbank nur butterweiche Statements. Eigentlich gibt es keinen vernünftigen Grund, es in den USA zu belassen. Die offiziellen Rückführungsbestrebungen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein – reine Lippenbekenntnisse. Es scheint offenbar sehr schwierig oder vielleicht sogar unnmöglich zu sein, das deutsche Gold zurück nach Frankfurt zu holen. Das gibt zu Spekualtionen Anlass.
Die WELT schreibt (21.05.2014): „Je weiter der Schuldenberg der USA wächst (aktuell mehr als 17 Billionen Dollar), desto größer könnte die Versuchung werden, auf Goldreserven als Pfand zurückzugreifen. Es ist bekannt, wie wichtig zum Beispiel dem größten Gläubiger der USA, China, physisches Gold ist. Die Amerikaner sitzen mit 8133 Tonnen Gold auf den weltweit größten strategischen Reserven des Edelmetalls. Ob etwas davon verpfändet ist und wenn ja, wie viel, gehört zu den großen Geheimnissen des Mythos Gold.
Welcher Goldbarren wem gehört, diese Zuordnung verschwimmt immer mehr. Stattdessen gibt es Zertifikate: Gold, das vor allem auf dem Papier existiert. Papiergold. Man gerät hierzulande schnell in den Verdacht, Verschwörungstheorien anzuhängen, wenn man Genaueres über den Verbleib der deutschen Goldreserven wissen will und sich nicht mit beschwichtigenden Antworten der Bundesbank abspeisen lässt. Das erfuhren auch wir immer wieder, seit wir vor mehr als zwei Jahren mit unseren Nachforschungen begannen.“
Insgesammt besitzt Deutschland offiziell 3390 Tonnen Gold. Es haben derzeit einen Marktwert von etwa 113 Milliarden Euro. Neben New York wird es teilweise auch noch in London und Paris gelagert.