Vielen Konzernen fehlt Geld für ihre Pensionsverpflichtungen. Daher bauen sie die Altersvorsorge um.
Der schöne Schein trügt: Viele Bilanzen wiesen 2012 hohe Lücken auf zwischen Rentenverpflichtungen und den nötigen Rücklagen. Und die Bilanzen zeigen nicht einmal das wahre Ausmaß der Rentenansprüche. Um diesem Dilemma zu entkommen, dampfen immer mehr Unternehmen ihre einst großzügigen Betriebsrentenzusagen ein.
Das funktioniert am einfachsten, indem sie nicht mehr Leistungszusagen über die konkrete Höhe der späteren Rente geben, sondern sich lediglich verpflichten, einen festen Beitrag pro Monat für den Versicherten einzuzahlen. Altgediente Mitarbeiter sind damit auf der besseren Seite, neu eingestellte Kollegen bekommen niedrigere Zusagen. Gut ein Drittel der Dax-Unternehmen hat so bereits das Kapitalmarktrisiko der Betriebsrenten auf ihre Mitarbeiter abgewälzt.
Ebenfalls auf dem Rückzug sind die Konzerne bei Direktzusagen. Denn wer die gibt, ist für Geldanlage, Zinsrisiko und jahrzehntelange Rentenzahlungen selbst verantwortlich und belastet bei Schieflagen seine Bilanz enorm. Lufthansa, Bayer, Allianz, Lanxess, Munich Re, Telekom, Conti und SAP bieten Direktzusagen daher nicht oder nicht mehr an. Ist aber viel Geld im Unternehmen, lässt sich mit den Rücklagen bis zur Auszahlung gut wirtschaften.
In dem Maße, wie die Direktzusagen abgebaut werden, steigen Zahlungen in Pensionskassen und -fonds. Dann betreiben externe Finanzdienstleister das Rentengeschäft mit geringeren Risiken für die Auftraggeber. So halten es Continental, Commerzbank, Heidelberger Cement, Lanxess, Munich Re oder Bayer.
Die Post toppt alle Dax-Konzerne: Sie bietet künftigen Betriebsrentnern alle fünf Durchführungswege an – das dürfte zu enormem Verwaltungsaufwand und enormen -kosten beim ehemaligen Staatsunternehmen führen…
Quelle: http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/dax-30-unternehmen-bloss-raus-aus-den-rentenzusagen-/9113282.html