Der World Gold Council erwartet, dass 30 Prozent der Goldminen bei Goldpreisen unter 1.200 Dollar nicht mehr profitabel arbeiten können und es zu Produktions-Stilllegungen kommt.
Laut Angaben des World Gold Council (WGC) betragen die durchschnittlichen Produktionskosten in der Goldindustrie 1.200 US-Dollar pro Feinunze. Ein Goldpreis unter diesem Niveau werde vielerorts dazu führen, dass Goldproduzenten die Förderung einstellten. Der WGC schätzt, das rund 30 Prozent der Goldminen bei einem Goldpreis unter 1.200 US-Dollar nicht mehr profitabel fördern können. Das erklärte WGC-Investment-Manager William Rhind laut Presseberichten.
“Es passiert bereits. Das ist nichts, was wir vorausgesehen haben. Die Minenindustrie, das gilt für das vergangenen Jahr, verkauft bereits Vermögenswerte und nimmt Kapitalabschreibungen vor”, so Rhind. Das heiße nicht, dass die Preise nicht unter die durchschnittlichen Produktionskosten fallen könnten, schränkt er ein. Aber es gäbe hier einen sensiblen Punkt.
Sein Kollege Juan Carlos Artigas, Leiter Investment Research beim WGC, nennt einen weiteren Aspekt der Angebotsverknappung. Das Angebot an Alt- und Schmelzgold sei im vergangenen Jahr auf ein Fünf-Jahres-Tief gesunken. Die Goldminenbetreiber machten unterdessen kaum Anstalten, neue Hedging-Positionen aufzubauen, um Erlöse in Zukunft abzusichern.