Negativzins? Nullzins? Die Enteignungspolitik durch die EZB geht in die letzte Runde. Für den Sparer bedeutet das: Geld auf der Bank lohnt sich nicht mehr. Es gibt keine Zinsen – übrig bleibt nur das Risiko einer Bankpleite und damit der Totalverlust der Ersparnisse.
Angenommen Ihr Nachbar verlangt von Ihnen 1000 Euro. Als Gegenleistung hat er nichts zu bieten. Sicherheiten gibt es nicht. Zinsen auch nicht. Bleibt das volle Risiko, dass er mit dem Geld abhaut oder es nie wieder zurückzahlt. – Würden Sie Ihrem Nachbarn unter diesen Umständen 1000 Euro leihen? Sicher nicht.
Doch genau so ist es mit den Finanzinstituten. Es ist doch sehr verwunderlich, dass die Menschen den Banken immer noch ihr Geld anvertrauen, obwohl sie nichts davon haben und sogar noch das volle Risiko eingehen, alles zu verlieren.
Die Ersparnisse auf der Bank sind gleich in mehrerer Hinsicht bedroht. Nicht nur dass Politker und IWF, aber auch Beratungsgesellschaften wie die Boston Consulting Group offen darüber schwadronieren, wie man den Sparern am besten ihr Geld abknöpft. Vor diesem HIntergrund ist es mehr als verwunderlich, dass die Menschen ihr Hab und Gut noch nicht von den Konten geräumt haben.
Auch die EZB tut alles, um das Vertrauen ins Bankensystem zu unterminieren. Die Zinssenkung im November wird vermutlich nicht die letzte sein. So hat es die EZB zumindest offen angekündigt. Vielleicht kommt sogar der Negativzins. – Ob das Märchen von der Deflation tatsächlich zutrifft, wird die Zukunft zeigen. Fakt jedenfalls ist: Wer sein Geld auf der Bank hat – verliert es: in kleinen Schritten oder in großen oder alles auf Einmal.
Es gibt diverse Rechenbeispiele, wie die Sparer jetzt schon geschröpft werden: Durch Niedrigstzinsen und Inflation ist eine Anlage bei der Bank schon jetzt immer negativ: Das heißt: die Kaufkraft des Geldes wird schleichend entwertet. Vielleicht legt ja die EZB in Zukunft noch eins drauf und führt sogar Negativzinsen ein? So oder so: der Kunde ist schon jetzt der Dumme und es ist doch sehr verwunderlich, dass dies die Mehrheit noch nicht begriffen hat.
Warum noch sein Geld bei einer Bank anlegen? Bei Zinsen von kleiner oder gleich Null gibt es überhaupt keinen Grund mehr, dies zu tun. Im Gegenteil: Die Gefahr, dass in Zukunft eine Bank über die Wupper springt, ist sogar recht hoch. Dann ist das Geld sofort weg.
Ob die festgelegten Garantiegrenzen dann noch Bestand haben, bleibt zweifelhaft. In verschiedenen Ländern – nicht nur in der EU – wurde bereits klipp und klar kundgetan, dass bei der nächsten Bankenkrise auch die Sparer rasiert werden (Nicht nur in der EU nach „Zypern“ sondern auch in Kanada und Neuseeland sowie GB).
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bank pleite geht, ist sicher größer Null. Wenn aber die Zinsen bei Null sind – welchen Sinn hat es dann noch, sein Geld bei einem Finanzinstitut zu parken. – Es hat gar keinen Sinn mehr. Es birgt nur noch das Risiko, dass man sein Geld, seine Ersparnisse verliert. Wieviel? Das bleibt sicherlich dem Zufall überlassen. Nicht ausgeschlossen ist, dass im Zweifel alles weg ist.
Quelle: Michael Mross – http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/15692-bankrun