»Wann platzt die Notenbankblase?«

Trotz zunächst zögerlicher Haltung deutet sich bei der Fed ein neues QE-Progrmm an. Politiker zwingen die Notenbanken, die Geldschleusen immer weiter aufzudrehen. Doch das nächste Quantitative Easing könnte das letzte sein.

Nikolai Dmitrijewitsch Kondratjew ist in der Welt der Wirtschaftswissenschaften ein äußerst bekannter Name. Obwohl er bereits vor 76 Jahren starb, hat er einen wichtigen Zusammenhang erkannt, den heute einige nicht mehr wahrhaben wollen. Kondratjew hat erkannt, dass die Wirtschaftsentwicklung in langen Zyklen abläuft.

So kommt es meist nach Erfindung einer neuen Basistechnologie (Dampfmaschinen, Eisenbahn, Elektrik/Chemie, Autos, IT) zu einem langanhaltenden Boom. Dieser Boom findet ein Ende, wenn die neue Technologie keine Produktivitätsfortschritte mehr ermöglicht. Dann kommt der große Abschwung.

Doch genau dieser setzt die Kräfte des Kapitalismus frei und bringt dann meist eine neue Basistechnologie hervor, die dann wiederum den nächsten Boom auslöst. Somit ist der Abschwung nötig, um technologische Innovation hervorzurufen.

Doch die Notenbanken unserer Zeit reagieren (getrieben von Politkern, die Angst um eine Wiederwahl in Rezessionen haben) allergisch auf Anzeichen einer Rezession und versuchen dieses mit allen Mitteln zu verhindern. Doch kann das auf Dauer nicht funktionieren.

Die Fed hat nun jahrelang die Märkte mit Geld geflutet und die Zinsen quasi bei null gehalten. Doch die Geldschleusen sind eben wieder geschlossen worden und einige Marktbeobachter gingen schon davon aus, dass bald auch die Zinswende einsetzen wird.

Doch nun bedroht eine äußerst schwache Konjunkturentwicklung in Europa, Russland und teilweise auch in China das Wachstum in den USA. Und was macht die Federal Reserve? Sie sagt, dass die Zeit für Quantitative Easing 4 noch nicht reif ist: das heißt nichts anderes, als das die Fed derzeit sehr intensiv darüber nachdenkt.

Auch am Donnerstagabend wieder hat der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis James Bullard gefordert, das Anleihenkaufprogramm fortzusetzen. Diese Aussage ist besonders bemerkenswert, da Bullard bislang eher ablehnend den Geldspritzen gegenüber stand.

Anstatt einfach mal eine gewisse Kontraktion zur Effizienzsteigerung zuzulassen, wird dann offensichtlich lieber wieder auf Pump die Wirtschaft künstlich oben gehalten. Die Nebenwirkung: Es entstehen gewaltige Vermögensberge die aus Luft gebaut sind. Das spekulieren auf Kredit wird immer gigantischer und die Wirtschaft wächst etwas, hat aber keine Produktivitätssprünge mehr.

Es würden gigantische neue Blasen entstehen. Doch dieses Spiel kann nicht endlos so weiter gehen. Irgendwann platzt diese Notenbankenblase mit einem Knall wie man ihn noch nie am Kapitalmarkt erlebt hat. Es bleibt zu hoffen, dass diese Gedankengänge der Fed nicht in die Tat umgesetzt werden. Falls doch, sollten Anleger dies aufmerksam verfolgen. Denn egal, ob es richtig ist oder nicht, es würde den Markt wohl noch etwas weiter aufpumpen.

Anleger sollten dann nicht sagen, es ist eigentlich nicht richtig und an der Seitenauslinie stehen bleiben. Wellen soll man reiten, solange sie da sind. Aber man sollte dann stets auf das schlimmste vorbereitet sein. Denn wenn es dann kracht, kracht es ohne Vorankündigung.

 buble-20102014

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