SPIEGEL online entpuppt sich als Pressestelle Brüssels: Anstatt kritisch über Sinn und Unsinn der neuen „EU-Energiesparverordnungen“ aus Brüssel zu berichten lautet das Fazit: Alles halb so schlimm und gut für den Verbraucher. Von schwächeren Staubsaugern würden am Ende auch die „Verbraucher“ profitieren, weil sie Strom sparen. Selbst das drohende Halogenlampenverbot wird relativiert.
Die Frage, ob sich Brüssel in jeden Lebensbereich seiner Untertanen einmischen muss, bleibt genau so unbeantwortet wie ein Nachweis, dass mit kleineren Staubsaugern oder quecksilbrigen Flimmerlicht tatsächlich weniger CO2 ausgestossen und so angeblich das Klima geretttet wird.
Ist das noch Journalismus oder nur noch EU-PR?
Sicher ist: Von den meisten Regulierungen werden die Verbraucher nicht viel mitbekommen. Wenn der Stromverbrauch einer Umlaufpumpe in der Hausheizung sinkt, wird das die Mehrheit wahrscheinlich eher begrüßen, genauso wie sparsamere Geschirrspülmaschinen, Computer oder Wäschetrockner.
Denn mit dem Stromverbrauch sinken auch die Kosten – immerhin verbraucht ein Vier-Personen-Haushalt Deutschland jedes Jahr durchschnittlich 4400 Kilowattstunden.
Der britische Staubsaugerhersteller Dyson plädiert sogar für noch schärfere Grenzwerte. „Brüssel schützt die Besitzstandswahrer“, wetterte Vorstandschef Max Conze im „Handelsblatt“. „Die Vorgaben der EU-Kommission gehen in die richtige Richtung, aber zu langsam. Sie schützen das technologische Mittelmaß.“ Etablierte Konkurrenten wie Miele oder Bosch hätten bis 2017 genügend Zeit, um ihren Rückstand aufzuholen…