In Lissabon sind die Bürger dazu übergegangen, ihren Müll vor den Filialen der Banken abzuwerfen. Grund ist ein Streik, bei dem die städtische Müllabfuhr gegen ihre Privatisierung kämpft. Aktivisten in anderen Städten finden die Aktion nachahmenswert.
In Lissabon streikt seit dem 26. Dezember die Müllabfuhr. Dies hat zu chaotischen Zuständen in den Straßen geführt. Der Streik richtet sich gegen die Privatisierung von wichtigen öffentlichen Services. Der Streik soll bis zum 5. Januar dauern. Der Bürgermeister von Lissabon, Antonio Costa, hat gesagt, dass sich die Situation auch erst in zehn Tagen entspannen werde. Noch seien die riesigen Müllberge keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit sagt ein Sprecher. Dennoch fordert die Regierung die Bürger auf, keinen Müll mehr auf die Straße zu werfen.
Doch einige Portugiesen haben aus der Not eine Protestaktion gemacht. Sie sind dazu übergegangen, ihren Müll den Banken vor die Türe zu kippen. Bei zahlreichen Banken stapeln sich nun vor der Türe die Müllberge, die von der Müllabfuhr nicht entsorgt werden konnten.
In vielen anderen europäischen Staaten wurde die Aktion mit Wohlwollen kommentiert. So schreiben griechischen Websites wie der Blog Attika Nea: “Gute Idee, könnten wir von den Portugiesen lernen!”