»Die Politik des billigen Geldes ist die Mutter aller Blasen!«

An den Börsen und Immobilien-Märkten sind die Preise extrem gestiegen, sagt der amerikanische Finanzmarkt-Experte Nouriel Roubini. Jeder Versuch, diese Entwicklung zu bremsen, kann jetzt ein Desaster verursachen.

In amerikanischen Finanzkreisen ist Nouriel Roubini kein Unbekannter. Der Wirtschaftsgelehrte ist einer der profiliertesten Banken- und Finanzmarkt-Kritiker. Für die Finanzmärkte sieht er angesichts hoher Bewertungen und ausufernder Ungleichgewichte schwarz. In den US-Medien hat er mittlerweile den Ruf eines „Crash-Propheten“.

Im Zentrum von Roubinis Krisen-Szenarien steht die amerikanische Notenbank. Sie habe seit der Finanzkrise eine Vielzahl von Maßnahmen aufgelegt, um wieder Wachstum und Beschäftigung zu schaffen. Bislang sei dies aber kaum gelungen. Das billige Geld der Fed komme nicht in der Realwirtschaft an, da die privaten Banken nach wie vor Risiken scheuten und sich ungern langfristig binden würden.

Geld fließt in die falschen Kanäle

Stattdessen, so Roubini, werde das Notenbank-Geld von den Banken gehortet oder fließe direkt an die Finanzmärkte. Dort seien die Preise für Aktien, Staatsanleihen, Junk Bonds und Risiko-Papiere aller Art steil nach oben gegangen, obwohl das reale Wachstum weiterhin mager sei. Auch die riskanten Carry-Trades seien wieder genauso populär wie vor der Finanzkrise. Das spekulative Treiben werde zudem größtenteils auf Pump finanziert.

Auch dem Immobiliensektor würden die extrem niedrigen Zinsen zugutekommen. In zahlreichen Ländern, wie etwa der Schweiz,  Schweden, China, Hongkong, Singapur und auch in Deutschland sei der Immobiliensektor auf dem besten Wege zu einer Überhitzung. Dabei werde gern vergessen, dass es das Platzen von Kredit- und Immobilienblasen war, das die Finanzkrise vor einigen Jahren ausgelöst habe. Ganze Volkswirtschaften wie die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Irland, Spanien oder Dubai seien unter dieser Last beinahe zusammengebrochen.

Sorglose Notenbanker

Viele Anhänger der aktuellen Notenbank-Politik seien der Meinung, man brauche sich „nicht zu viele Sorgen machen“. Zu diesem Kreis gehöre auch Janet Yellen, die demnächst ihr Amt als neue Chefin der amerikanischen Notenbank Fed antreten wird.

Roubini dagegen glaubt, dass die Zentralbanken demnächst immer mehr in eine Zwickmühle geraten werden. Beenden sie ihre lockere Geldpolitik, dann laufen sie Gefahr, den zaghaften wirtschaftlichen Aufschwung abzuwürgen und die Finanzmärkte unter Druck zu bringen. Machen Sie aber so weiter, dann riskieren sie das Entstehen einer neuen riesigen Finanzmarkt-Blase. Diese „Mutter aller Blasen“, so Roubini, „kann eines Tages platzen. Die Folge davon wäre eine weitere massive Finanzkrise und ein abruptes Abgleiten in die Rezession“.

Quelle: http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/das-ist-die-mutter-aller-blasen-_H451785854_64461

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