Bargold lacht!

Im Juni 2016 wurde es öffentlich: Die EZB will „Ende 2018“ den 500-Euro-Schein abschaffen. Der werde, so die scheinheilige Argumentation von EZB-Präsident Mario Draghi, für kriminelle Zwecke genutzt. Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit sollten damit eingedämmt werden, sekundieren die EU-Finanzminister einhellig.

Parallel dazu basteln Banken und diverse Dienstleister daran, uns bargeldloses Zahlen per Smartphone, NFC-Kreditkarte und wer weiß was für sonstige Gimmicks schmackhaft zu machen. Den Latte beim Italiener und den Burger vom Food-Truck bezahlen Hipster und die echten Coolen einfach, indem sie ihr iPhone oder Galaxy kurz auf die Theke legen. Echt lässig, oder?

Stück für Stück werden wir so vom Bargeld entwöhnt. Schwedische Verhältnisse, wo bereits Bettler mit EC-Terminals um milde Gaben bitten, das sind die feuchten Träume von Politikern und Bänkern. Ist doch auch viel sicherer, so eine Welt ganz ohne Bargeld. Kein Terror, keine Schwarzarbeit, keine Überfälle.

Möglicherweise sind „Terrorbekämpfung“ und „Sicherheit“ aber nur vorgeschoben. Denn je weniger Geschäfte mit Bargeld abgewickelt werden, desto besser lässt sich der Geldfluss kontrollieren. Zudem verdienen Banken und Dienstleister an jeder bargeldlosen Transaktion. Die Zeche zahlt der Kunde mit höheren Preisen und weniger Freiheit. Terroristen und andere böse Buben leben hingegen prima in einer Welt ohne Münzen und Scheine. Schließlich gibt es ja noch Gold und Diamanten.

Ich halte es deshalb wie mein Kumpel Dagobert Duck: Wie er horte ich nun Goldmünzen und kleine Barren. Denn eins ist klar: Wenn es kein Bargeld mehr gibt, werden alternative Tauschmittel enorm im Kurs steigen.

Bernd M. Schmid (Finanz Punk)

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Illustration by Joe Muczka


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