Deutsche Banken in Gefahr!

Experten kritisieren zu niedrige Kapitalreserven deutscher Banken. EZB-Stresstest ist viel zu lasch. Steuerzahler drohen hohe Risiken.

bank-gefahr-29082016Die deutschen Banken haben nach Expertenberechnungen im Falle einer Krise viel zu niedrige Kapitalreserven, berichtet BILD am SONNTAG. Insgesamt könnten deutschen Banken 123 Milliarden Euro fehlen, am meisten der Deutschen Bank mit 19 Milliarden und der Commerzbank mit fünf Milliarden.

Die Finanzprofessoren Sascha Steffen (Universität Mannheim), Viral Acharya (University of New York) und Diane Pierret (Universität Lausanne) haben den Verschuldungsgrad der Banken nach US-Standards berechnet und setzen einen höheren Sicherheitspuffer für eingegangene Risiken an: vier Prozent wie in den USA statt drei wie in Europa.

Sie kritisieren, dass der Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB), den die Banken bestanden hatten, viel zu lasch sei, und empfehlen Dividendenkürzungen, bis die Institute ihre Kapitaldecke gestärkt haben. Die Commerzbank will sich auf BamS-Anfrage nicht äußern.

Die Deutsche Bank teilte mit, die Studie der Forscher übertrage „US-Standards zur Gesamtverschuldung auf europäische Banken, was die strukturellen Unterschiede zwischen den Bilanzen europäischer und amerikanischer Banken außer Acht lässt.“ Die Ergebnisse seien daher irreführend.

Für Steffen ist die Kritik der Bank „nicht nachvollziehbar. Wir haben eher konservativ gerechnet“. Acharya sagte BamS: „Wenn Banken zu hohe Risiken eingehen, darf die Aufsicht nicht klein beigeben, die Augen verschließen und das Risiko auf den Steuerzahler abwälzen.“

Bernd M. Schmid (Finanz Punk)


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