»BIZ warnt vor erneuter Finanzkrise wie im Jahr 2008…«

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sieht niedrige Produktivität, hohe Schulden und schwindende Feuerkraft der Notenbanken als Bedrohung für die Weltwirtschaft.

BIZ-28062016Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat in der Vergangenheit immer wieder vor Risiken für die Weltwirtschaft gewarnt. Schon im letzten Quartalsbericht betonte man die Problematik der hohen weltweiten Schuldenlast, die Gefahren einer strafferen US-Zinspolitik insbesondere für die Schwellenländer und fürchtete das Platzen der Schuldenblase.

Im neuesten Jahresreport wiederholt die BIZ ihre Warnung und mahnt die Regierungen, Versuche aufzugeben, Wachstum über Schulden zu generieren. Die Zentralbank der Zentralbanken spricht von Risiko-Trinität: Niedrige Produktivität, hohe Verschuldung und die schwindende Feuerkraft der Zentralbanken bedrohten die Weltwirtschaft.

Eine Wiederholung der Finanzkrise von 2008 sei möglich, wenn sich die Regierungen einfach weiter darauf verließen, dass die Null-Zins-Politik der Zentralbanken es schon richten werde und die Minister nicht selbst mehr Verantwortung übernehmen würden.

„Wir benötigen eine Politik die wir nicht erneut bedauern werden, wenn die Zukunft uns einholt“, heißt es in dem 259-seitigen BIZ-Report aus dem der unter anderem der britische Guardian zitiert.

Die BIZ fordert eine Reform der Unternehmensteuer und Subventionspolitik, bei der Steuervorteile für Schuldenmacher eliminiert werden müssten, um die Tendenz zur Schuldenanhäufung zu dämpfen. Die aktuellen Entwicklungen im Rahmen des Brexits wurden in dem BIZ-Papier noch nicht berücksichtigt.

Was die BIZ nicht verrät: Nur durch immer neue Schulden (= neues Geld/mehr Liquidität) wird unser Geld- und Finanzsystem noch am Leben gehalten. Wenn niemand mehr Schulden macht, wird die zu erwartende Deflationsspirale erst recht für den Zusammenbruch des Systems sorgen. Für die Auflösung dieses Dilemmas hat auch die BIZ kein Rezept.

 

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