Der Dalai Lama hat sich zur Flüchtlingskrise in Europa geäußert und ein klares Statement zur vermeintlich fortschreitenden Islamisierung des Abendlandes abgegeben: »Europa, zum Beispiel Deutschland, kann kein arabisches Land werden. Deutschland ist Deutschland.«
Zudem sieht das geistige Oberhaupt der Tibeter die Europäer in der Flüchtlingsfrage in der Pflicht, erkennt aber auch Grenzen für die Aufnahme von Migranten in Europa. »Ein Mensch, dem es etwas besser geht, hat die Verantwortung, ihnen zu helfen. Andererseits sind es mittlerweile zu viele«, sagte er in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Mittlerweile seien so viele Flüchtlinge angekommen, dass es in der Praxis schwierig ist.
»Auch moralisch gesehen finde ich, dass diese Flüchtlinge nur vorübergehend aufgenommen werden sollten«, so der 80-Jährige, der im indischen Exil lebt. »Das Ziel sollte sein, dass sie zurückkehren und beim Wiederaufbau ihrer eigenen Länder mithelfen.«
Liebe ist die Kernbotschaft
Angesprochen auf die zunehmend islamfeindliche Stimmung in Europa warnte der Buddhist davor, alle Muslime über einen Kamm zu scheren. »Es sind muslimische Individuen und kleine Gruppen, die sich in ihren eigenen Ländern gegenseitig umbringen. Schiiten, Sunniten. Sie repräsentieren nicht den gesamten Islam und nicht alle Muslime«, sagte er.
»Die Liebe ist bei jeder Religion die Kernbotschaft, auch im Islam. Bösartige Leute gibt es auch bei den Buddhisten, den Christen, den Juden und den Hindus. Nur aufgrund von einigen traurigen Ereignissen, die von einer kleinen Zahl Muslime ausgehen, sollten wir nicht die gesamte muslimische Welt verurteilen.«