RTL-Korrespondent: »Situation kann noch Wochen dauern!«
In den USA deutet sich keine Lösung im Haushaltsstreit ab. Die Fronten zwischen Demokraten und Republikanern sind verhärtet, keiner will nachgeben. Deshalb sind Tausende Ministerien, Behörden und Museen weiterhin geschlossen. Sollte sich die Situation nicht auflösen, droht der Kollaps.
Selbst Teillösungen finden keine Mehrheit. Ein Entwurf der Republikaner, der zumindest eine teilweise Öffnung der lahmgelegten Verwaltung vorsah, scheiterte im Abgeordnetenhaus an den Demokraten. Die notwendige Zweidrittelmehrheit wurde verfehlt. Ziel der Vorlage war es, trotz des Verwaltungsstillstandes die Nationalparks zu öffnen und pünktliche Zahlungen an Veteranen sicherzustellen. Am Abend lud Präsident Barack Obama führende Kongressmitglieder zu Gesprächen ins Weiße Haus ein – eine Lösung dürfte dennoch nicht in Sicht sein.
Völlig unklar ist derzeit in Washington, wie lange große Teile der staatlichen Verwaltung lahmgelegt bleiben. Der letzte ‚Government Shutdown‘ (Lahmlegung der Regierung) vor 17 Jahren dauerte fast vier Wochen.
Zu allem Überfluss droht eine weitere Krise: Bis zum 17. Oktober muss der Kongress die Schuldengrenze von derzeit 16,7 Billionen Dollar (12,4 Billionen Euro) erhöhen. RTL-Korrespondent Peter Kleim beobachtet die Lage in den USA aus Washington: »Der Stillstand kann noch einige Wochen dauern. Und wenn die Republikaner die Anhebung der Schuldengrenze verhindern, dann droht der Weltwirtschaft Grausames. Dann würde aus dem größten und sichersten Schuldner der Welt ein gigantisches Griechenland mit völlig unkalkulierbaren Folgen.«
Quelle: www.rtl.de (02.10.2013)