Schuldenpräsident Obama: »Die USA stecken noch tiefer im Schuldensumpf als Europa!«

Nachdem die Zinsen für Griechenland zuletzt nach oben geschossen sind, befürchten etliche Investoren, dass die Schuldenkrise in der Euro-Zone wieder hochkochen könnte. Die USA, also das Land, das anderen immer gern Ratschläge gibt, steckt allerdings noch tiefer im Schuldenschlamassel als die Euro-Zone. Und es gibt nur einen Ausweg.

Obama-22012015Die Staatsschulden der USA sind auf 18 Billionen Dollar geklettert. Tendenz: stark steigend.

Trauriger Rekord für die USA: Ende November hatten die Staatsschulden erstmals die Marke von 18 Billionen Dollar (18.000.000.000.000.000 Dollar) überschritten. Das sind herbe 103 Prozent der Wirtschaftsleistung. Anleger sollten zudem nicht vergessen, dass die USA erst Mitte 2013 die Berechnung der Wirtschaftsleistung geändert hatten, weshalb nun immaterielle Vermögenswerte, wie Filme oder Musikstücke, oder Forschungs- und Entwicklungsausgaben, auf einen Schlag das Bruttoinlandsprodukt um rund 500 Mrd. Dollar pro Jahr erhöhen. Ohne diese heiße Luft lägen die Schulden bei 106 Prozent der Wirtschaftsleistung. Derzeit brauchen die US-Staatsschulden nur etwas mehr als ein Jahr, um um eine Billion Dollar zu steigen. Seit dem Amtsantritt von Barack Obama im Januar 2009 sind die Schulden von 10,63 Billionen Dollar auf 18 Billionen Dollar hochgeschossen. Die USA stehen damit noch schlechter da als die Euro-Zone, die Mitte 2014 mit 9,26 Mrd. Dollar in der Kreide stand. Das sind 92,7 Prozent der Wirtschaftsleistung. Den Schuldenstand für die einzelnen Ländern können Sie im Beitrag „Schrecklich: So verschuldet ist die Euro-Zone“ nachlesen.

Dramatische Entwicklung

Anleger, die den Finanzmarkt schon länger verfolgen, könnten an den 22. Oktober 1981 zurückdenken. Damals hatten die US-Staatsschulden erstmals die Marke von einer Billion Dollar überschritten. Das Land hatte mehr als 205 Jahre gebraucht, um so viel Schulden anzuhäufen. Für die nächste Billion waren dann weniger als fünf Jahre notwendig. Trotz des gewaltigen Schuldenbergs zahlen die USA derzeit einen durchschnittlichen Zinssatz von lediglich 2,38 Prozent. Das liegt ungefähr auf dem Niveau 10jähriger Anleihen, die derzeit eine „Rendite“ von 2,25 Prozent bringen. Hätte nicht die Fed in den vergangenen Jahren für Billionen von Dollar Staats- und Hypothekenanleihen aufgekauft, wodurch die Bilanzsumme der Fed zuletzt auf 4,5 Billionen Dollar gestiegen ist, wären die Zinsen viel höher. Die Liquiditätsschwemme hat den S&P500 auf Rekordhochs getrieben. Mit einem KGV von mehr als 16 ist der Index damit so hoch bewertet wie sonst nur in Blasenzeiten. Wie könnte es auch anders sein, waren die Zinsen noch nie so lange so niedrig wie in den vergangenen 6 Jahren.

Keine Zinserhöhungen in den USA

Viele „Experten“ erwarten, dass Mitte nächsten Jahres die Zinsen in den USA steigen werden. Wie soll das rechnerisch gehen? Ein Zinsanstieg um lediglich ein Prozent würde zu zusätzlichen Zinsbelastungen für den Staat von 180 Mrd. Dollar jährlich führen. Das sind mehr als ein Prozent der Wirtschaftsleistung. Inklusive der Schulden der privaten Haushalte und der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors stehen die Amerikaner mit insgesamt mehr als 57,5 Billionen Dollar in der Kreide. Das sind horrende 328 Prozent der Wirtschaftsleistung. Ein Zinsanstieg um ein Prozent würde hier zu zusätzlichen Zinszahlungen von 575 Mrd. Dollar pro Jahr führen. Das sind 3,3 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Bei einem solchen Zinsanstieg stände die US-Wirtschaft vor einer Rezession.

Es gibt nur einen Ausweg

Eine Lösung des Schuldenproblems ist nicht in Sicht. Kaum ein Politiker wird sich trauen, die Steuern zu erhöhen. Ebenso wenig stehen Ausgabenkürzungen auf dem Programm. Der einzige Ausweg ist eine hohe Inflation, mit der die Schulden entwertet werden. Die Amerikaner können nicht zulassen, dass es zu einem Zahlungsausfall kommt, denn das hätte verheerende Auswirkungen auf den Finanzmarkt und damit eine Weltwirtschaftskrise zur Folge. Der Finanzausschuss des Kongress prognostiziert, dass die Staatsschulden in den nächsten zehn Jahren um acht Billionen Dollar steigen werden.

Es droht eine endlose Finanzkrise

Der Finanzprofi David Stockman, der zwischen 1981 und 1985 Kabinettsmitglied unter dem damaligen Präsidenten Ronald Reagan war, ist wesentlich skeptischer. „Der politische Stillstand in Washington, der schon 30 Jahre andauert, wird in den nächsten zehn Jahren zu neuen Schulden von mindestens 15 Billionen Dollar führen“, sagte Stockman. Bis 2024 würde der Schuldenstand damit auf 33 Billionen Dollar hochschießen. Hingegen werde selbst in einem optimistischen Szenario die Wirtschaftsleistung auf lediglich 24 Billionen Dollar klettern. Die Schere zwischen Staatsschulden und Bruttoinlandsprodukt würde damit immer weiter auseinandergehen. „Die Staatsschulden würden dann knapp 140 Prozent der Wirtschaftsleistung erreichen“, warnt der Finanzprofi. „Das bedeutet, dass in der Zukunft eine endlose Finanzkrise droht. Das wird das Endergebnis einer beklagenswerten fiskalpolitischen Verschwendung sein, die vor etwas mehr als 33 Jahren begonnen hat.“

Quelle: www.finanzen100.de
Dieser Beitrag wurde unter EDELMETALL News, EURO News, FINANZ News, WELT News veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar